Geschichte |
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Linienschiff Schleswig-Holstein |
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Die Geschichte der "Schleswig-Holstein" beginnt 1905 mit der Kiellegung des ersten Schiffes dieses Namens. Sie wurde offiziell als Linienschiff "Schleswig-Holstein" am 06.07.1908 bei der Kaiserlichen Marine im II. Linienschiffsgeschwader in Dienst gestellt. Nach mehreren Jahren Einsatz in der Kaiserlichen Flotte nahm das Schiff im September 1917 an der Skagerrak-Schlacht teil. Anschließend wurde sie zunächst außer Dienst gestellt und als Bei,- und Wohnschiff genutzt.
(Linienschiff "Schleswig-Holstein" im 1. Weltkrieg, Quelle: Stanavforlantbuch Zerstörer "Schleswig-Holstein" 1983)
Nach einem Umbau in den Jahren 1924/25 war die "Schleswig-Holstein" bis in die 30er Jahre hinein Flottenflaggschiff der Reichsmarine. In den Jahren von 1936-1939 gelangte sie als Kadettenschulschiff durch mehrere große Weltreisen zu Berühmtheit und zu ihrem Spitznamen "Sophie X".
Beim Beginn der Feindseligkeiten gegen Polen eröffnete sie am 01.09.1939 um 4:45 Uhr das Feuer auf die Westernplatte und war somit maßgeblich am Beginn des 2. Weltkrieges beteiligt. Danach sollte sie jedoch nicht mehr an Kampfhandlungen teilnehmen. Anfang 1940 wurde ihre Mittelartillerie ausgebaut, und auf verschiedenen Hilfskreuzern wieder eingebaut. Im April 1940 war sie noch einmal an der Besetzung des dänischen Hafens Nyborg beteiligt, bevor sie anschließend bis 1944 als Wohnschiff in Gotenhafen lag und ausschließlich als Ausbildungsschiff für den Offiziersnachwuchs genutzt wurde. Am 18.12.1944 erhielt sie bei einem Bombenangriff der RAF drei Bombentreffer und sank auf 12m ab. Durch Niederholen von Flagge und Wimpel wurde das Linienschiff "Schleswig-Holstein" offiziell am 25. Januar 1945 außer Dienst gestellt.
("SOPHIE X" im 2. Weltkrieg, Quelle: Stanavforlantbuch Zerstörer "Schleswig-Holstein" 1983)
Nach Kriegsende machte Polen das Schiff schwimmfähig und schleppte es in die Sowjet Union, wo sie 1946 in Tallin verschrottet wurde.
Die technischen Daten der Linienschiffes "Schleswig-Holstein"
Konstruktionsverdrängung: | ~ 13200 t |
Maximale Verdrängung: | ~ 14200 t |
Länge über alles: | 127,6 m |
Breite: | 22,2 m |
Tiefgang: | 8,2 m |
Antrieb: | 3 x 3 Zylinder dreifachwirkende Expansionsmaschinen auf 3 Wellen. 12 Wasserrohrkessel (In der KM, 4 Kessel aus Ausbildungsgründen noch für Kohlefeuerung eingerichtet, und 8 auf Ölfeuerung umgebaut). |
Leistung: | 20000 PSi (bis 23546 PSi erreicht) seit 1938, 16000PSi |
Geschwindigkeit: | 18 kn (bis 19,2 kn erreicht) |
Brennstoffvorrat: | 17200 t Kohle + 240 cbm Öl seit 1938, 436 t Kohle + 1130 cbm Öl |
Fahrbereich: | 4800 sm/ 12 kn |
Besatzung: | ~ 745 Mann. Als Kadettenschulschiff der KM, 31 Offiziere, 785 Unteroffiziere und Mannschaften, davon 180 Kadetten. |
Bewaffnung: | 4x28 cm in Doppeltürmen 12x15 cm Geschütze (als Kadettenschulschiff der KM 10x15cm) 1940 ausgebaut 4 8,8 cm 4 MG an Oberdeck als Kadettenschulschiff der KM ab Herbst 1944 6x10,5 cm, 10x4 cm, und 22x2 cm-Flak 4 Torpedorohre (nur bis 1935/36) |
Panzerung: | Wasserlinie 240 mm Deck 40 mm Artillerie 280 mm Kommandoturm 300 mm |
(Quelle der technischen Daten: Dirk Grosser`s Hamburg-Klasse Seiten)